Vom Wert der Einzigartigkeit: Wie unsere Größe uns formt
Eva-Maria Landmesser
Größe ist ein relatives Konzept. In der Gesellschaft gibt es oft festgelegte Ideale und Stereotypen, die uns vorschreiben, wie wir aussehen oder uns verhalten sollen. Wir vergleichen uns oft mit anderen, ob es sich um Höhe, Gewicht, Beruf oder andere Merkmale handelt. Aber was, wenn es nicht wirklich darauf ankommt?
Betrachten wir beispielsweise die Größenstandards. Miss Germany mit ihrer stattlichen Größe von 1,72m und ihr männlicher Kollege mit 1,90m scheinen das Idealbild zu verkörpern. Aber ist das wirklich alles, was zählt?
Persönlich bin ich 1,65m groß und mein Zwillingsbruder misst 1,68m. Trotz unserer „großen“ Eltern haben wir diese vermeintliche Größenmarke nicht erreicht. Unsere Pubertät wurde von solchen Vergleichen geprägt, und obwohl unsere Eltern ihr Bestes gaben, um uns zu trösten, haben wir uns oft unzulänglich gefühlt.
Aber hier ist ein interessanter Gedanke: Es ist diese Einzigartigkeit, die uns ausmacht. In seinem Buch "What if?", betont Randall Munroe, dass alles in einem natürlichen Gleichgewicht steht. Wenn selbst die Erde nicht einfach wachsen könnte, ohne dass dies katastrophale Auswirkungen hätte, warum sollten wir dann nicht akzeptieren, dass unsere Größe genau richtig für uns ist?
Jeder von uns ist einzigartig. Jeder von uns hat Qualitäten, die uns besonders machen. Manchmal kann es eine Herausforderung sein, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, aber es lohnt sich. Mein Bruder, trotz all der Schwierigkeiten und Unsicherheiten, fand jemanden, der ihn für das liebt, was er ist, nicht für seine Größe.
Lass uns also aufhören, uns mit anderen zu vergleichen und uns stattdessen selbst schätzen. Ob du groß, klein oder irgendwo dazwischen bist, du bist besonders. Deine Größe ist nur ein Aspekt von dir und nicht das, was dich definiert. Eines ist sicher: Es ist Zeit, dass du dich so siehst, wie du wirklich bist – einzigartig und wunderbar.
Ich hoffe, diese Reflexion gibt dir den Mut, dich auf die Suche nach jemandem zu machen, der dich für das liebt, was du bist. Und wer weiß? Vielleicht ist diese Person gar nicht mehr so weit weg...
