WasFestes.de Liebesblog
WasFestes.de
Monogamie

Für immer (d)eins

Monogamie
„Wir werden uns lieben, bis dass der Tod uns scheidet.“ Monogamie gilt als das Nonplusultra aller Beziehungsformen. Ist das noch immer so?
Von Maleen Focken für  WasFestes.de  WasFestes.de  — Reading time: 3 minutes

Monogamie ist in der westlichen Kultur die klassische Beziehungsform und das, was sich vermutlich jedes Kind unter einer Liebesbeziehung vorstellt. Eine Gemeinschaft, die sowohl in emotionaler als auch in sexueller Hinsicht für ein Leben lang hält, ist das Ideal für die meisten derjenigen, die auf der Suche nach einer Beziehung sind. Doch wie beliebt und praktikabel ist eine monogame Beziehung wirklich, wenn man den natürlichen Sexualtrieb und andere Beziehungstrends wie offene Beziehungen bedenkt?

Schwäne als Symbol ewiger Liebe… oder auch nicht

Schwäne führen eine gar nicht so romantische Beziehung, wie wir es vielleicht vermuten würden. Sie leben zwar in einer monogamen Beziehung mit nur einem einzigen Sozialpartner, und das für ein Leben lang. Hach! Aber sie wechseln aus evolutionstechnischen Gründen durchaus häufig ihre Sexualpartner. Huch? Haben sich zwei Schwäne gefunden, ziehen sie ihr restliches Leben gemeinsam den Nachwuchs auf, doch gehen dem Partner zugunsten der genetischen Vielfalt hin und wieder fremd. So zieht der Papa-Schwan unter diesen Umständen auch Kuckuckskinder auf, und das ist für ihn vollkommen ok. Die biologische Auffassung von Monogamie ist eine etwas andere als jene, die in unserer Gesellschaft verankert ist.

Das Bild von zwei Schwänen, die mit ihren Hälsen ein Herz bilden, hat nun trotzdem einen bitteren Beigeschmack. Treue in sexueller Hinsicht hat im Tierreich nicht die oberste Priorität, aber wie sieht es bei uns Menschen aus?

Bis dass der Tod uns scheidet

„Lieben und ehren, in Gesundheit wie in Krankheit, bis dass der Tod uns scheidet.“ Solche und ähnliche Treueversprechen beenden die kirchliche Trauung zwischen zwei sich Liebenden. Die Kirche schwört auf Treue, und auch für viele Menschen ist ein treues Verhalten der geliebten Person gegenüber wünschenswert.

Always receive the latest articles from this blog by e-mail?

Für die meisten inkludiert dieses Eheversprechen auch die sexuelle Treue zueinander. Wenn schon, denn schon. Unter Monogamie verstehen wir in unserer Alltagssprache das Gesamtpaket. Wir lieben nur diese eine Person, sowohl emotional als auch im Bett. Eine Befragung des Neon Magazins von 1000 deutschen Menschen im Alter von 20 bis 35 Jahre unterstreicht diese Ansicht: 72 % der Männer und 88 % der Frauen halten sexuelle Treue ihrem geliebten Gegenüber für sehr wichtig.

Aus gutem Grund: Ein ewiges Treueversprechen gibt Stabilität, Geborgenheit und Sicherheit. Sie ist Studien zufolge gesund für die Psyche, wirkt sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung der gemeinsamen Kinder aus und, um auch einen biologischen Grund anzuführen, minimiert das Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken.

Eine monogame Beziehung nach der anderen

Monogamie, auch Einehe genannt, meint das ausschließliche Zusammenleben zu zweit. „… und das für den Rest des Lebens“, denken wir uns nach all dem insgeheim. Pustekuchen! Tatsächlich praktizieren wir hierzulande eher serielle Monogamie: Wir führen zumeist exklusive Beziehungen, die jedoch nicht immer für die Ewigkeit gemacht sind und nach einer gewissen Zeit von der nächsten exklusiven Beziehung abgelöst werden. Sicherlich gibt es auch Menschen, die bis zu ihrem Tod nur eine einzige, exklusive Beziehung hatten, aber das ist, so romantisch und erstrebenswert das für die einen und anderen sein mag, nunmal die Ausnahme.

Sexualtrieb und andere Beziehungsmodelle

Dabei können sich Menschen bewusst dafür entscheiden, sich in sexueller Hinsicht auf eine einzige Person zu konzentrieren oder dieser fremdzugehen — trotz Sexualtrieb. Dieser hat die Funktion, das Überleben der eigenen Spezies zu sichern. Die Libido ist naturgegeben, angeboren. Während dieser natürliche Trieb im Tierreich ausgelebt wird, besitzen die Menschen die Fähigkeit, sexuelle Impulse zu kontrollieren.

So kann auch jeder Mensch unabhängig von irgendwelchen Trieben frei entscheiden, welche Beziehungsform er ausüben möchte. Neben monogamen Beziehungsmodellen gibt es noch polygame, polyamore und offene Beziehungen. Polygamie bedeutet, dass man oder frau zwei Ehen bzw. eheähnliche Beziehungen führt. Polyamorie liegt vor, wenn mehrere, freie Liebesbeziehungen zeitgleich geführt werden und alle Beteiligten davon wissen. Bei einer offenen Beziehung schwören sich beide Beteiligten einander ihre Liebe, dürfen aber einvernehmlich mit anderen Personen schlafen.

Wer, was, mit wem und überhaupt ist gewiss jedem selbst überlassen. Nur weil es gegensätzliche Modelle zur hochgepriesenen Monogamie gibt, heißt das noch lange nicht, dass Monogamie überholt oder nicht praktikabel ist. Zugegeben, gänzlich monogame Beziehungen sind nicht in der Natur von Lebewesen verankert. Aber wir Menschen besitzen die Fähigkeit, uns bewusst für ein monogames Liebesleben zu entscheiden.

Ein Hoch auf die Monogamie

Monogamie ist wunderschön und es wert, ausgelebt zu werden. Sie gibt uns Sicherheit, Geborgenheit und Bestand. Wie Vögel, von denen die meisten Arten sozial monogam leben, können wir auf Basis dieser stabilen Beziehung voller Vertrauen und Treue frei und hoch fliegen. Die Liebe des Lebens ist und bleibt erstrebenswert.

Always receive the latest articles from this blog by e-mail?
WasFestes.de ist eine seriöse Dating-Plattform für erwachsene Singles. Mit psychologischen Testverfahren finden wir Euch.

Also interesting